Motorrad und die bösen Zeitschriften...

  ... ja was sehe ich da jedes Jahr neues in den Zeitschriften. Die Motorräder werden immer leichter, leistungsfähiger, hübscher (?) und schneller. Eins scheint klar - das was man selbst in der Garage stehen hat, scheint kompletter Müll zu sein. Zumindest bis man die neuen Modelle selbst Probe gefahren hat. Sicher, der Fortschritt ist deutlich zu spüren, doch auch ein vor 10 Jahren gutes Motorrad kann da noch mithalten. Und angesichts der Preise für die aktuellen Topmodelle, ist eine gute Gebrauchte auch ein sinnvolle Alternative.

 

Was ich schon alles so mal ne längere Zeit in der Vergangenheit gefahren bin:

 

Gilera Nordwest 600 (Supermoto / 48 PS) // Extrem spaßig, aber auch anfällig und Ersatzteile schwer zu bekommen.

Suzuki GSX 600 F (Tourensportler / 86 PS) // Preis und Leistung waren hier wirklich gut - hat viel Spaß gemacht!

  

Suzuki RF 600 (Tourensportler / 98 PS) // Das erste und letzte Motorrad von Heike ;->

  

Suzuki SV 650 (Tourer / 72 PS) // Mein erstes Motorrad nach Heike ;-))

        

Suzuki RF 900 (Tourensportler / 135 PS / rot )

    

  

Suzuki RF 900 (Tourensportler / 135 PS / gelb )

  

 

Suzuki RF 900

Zwar mittlerweile schon ein wenig angegraut, hat dieses Motorrad eigentlich alles immer brav mit gemacht. Und das Leistungsgewicht war auch in Ordnung. Im Vergleich zu aktuellen Sportlern merk man zwar die etwas schlechteren Federelemente und die nur "mageren" 135 PS, aber dafür ist es noch ein richtig "großes" Motorrad - auch mit langen Gräten gibt es einen sauberen Knieschluss am Tank. Einzig die Originalbereifung hat mir gar nicht gefallen - zu viel Aufstellmoment beim Bremsen in Kurven und seltsames abknicken in Schräglagen. Metzler ME 1/2 waren auch nicht wesentlich besser. Doch Bridgestone BT 57 war ist für mich die beste Mischung. Guter Grip auch in kaltem Zustand, sehr wenig Aufstellneigung, die homogene Kurvenlage und die extreme HANDLICHKEIT (man denkt die Kiste hätte 40 Kilo Gewicht verloren) haben mich überzeugt. Leider macht der Reifen die RF 900 ein wenig kippelig, doch daran gewöhnt man sich gerne.

     

Also, da ich die 13000 Teuronen ganz sicher nicht ausgeben wollte, schaute ich mich nach ner gebrauchten RF 900 um und wurde in München fündig. Relativ lieblos schon Jahre in der Garage abgestellt bettelte mich die RF förmlich an, sie von diesem LEID zu erlösen. Nach neuer Bereifung (Bridgestone) und ein paar Verschleißteilen später - konnte ich endlich wieder Bock fahren. Mir war nur die Farbe Schwarz zu langweilig - also einfach zum Lackierer meines Vertrauens gegangen und die mir vorgeschriebene (wer gemeint ist - weiß es vielleicht noch) Farbe lackiert.

     

Die riesigen Blinker ersetzt und einen legalen, aber schön klingenden BOS Auspuff drauf. So jetzt war eigentlich alles im Lot ... wenn da mir nicht in einer lang gezogenen Kurve bei 160 die Steuerkette gerissen wäre. Das blockierende Hinterrad gerade so unter Kontrolle gebracht, stellte ich das Motorrad an einer sicheren Stelle vor einer Amisiedlung ab. Hatte leider nicht bedacht, dass die Deutsch-Amerikanische Freundschaft in dieser Zeit ein wenig angespannt war. So fand ich das Motorrad am nächsten morgen umgeworfen am Boden liegend vor. Wie ein Wunder war bis auf zwei kleine Stellen am Lack und am Auspuff nichts passiert. Ergebnis des Steuerkettendefekts waren krumme Ventile und weil ein Ersatzmotor wesentlich billiger war, als ein Zylinderkopf, wanderte der rein. Der Motor hatte sogar noch 4000KM weniger Laufleistung als der Originalmotor. Einer längeren Beziehung stand ab diesem Zeitpunkt nichts mehr im Weg. Und bis auf die anfänglichen Schwierigkeiten habe ich es nicht bereut. Brav erduldet die RF 900 meine häufigen Ausritte. Und trotz zackiger Fahrweise wollen im Durchschnitt nur 7 Liter pro 100 km verbrannt werden. Der DURST nach einem neuen Motorrad besteht also nur noch schwach ... wenn ich nicht die Benelli Cafe Racer gesehen hätte...

...aber so lange die RF läuft, droht ihr keine Gefahr...

...dachte ich.

Yamaha Fazer 1000

Aus SPASS bei EBAY mitgeboten, wurde ich nach Beendigung der Auktion unterlegener Höchstbietender. Ohne lange zu warten, stand ich Montags mit Geld und Kurzzeitkennzeichen vor dem Laden und nahm die "NEUE" gleich mit.

Es war eine 2 Jahre alte FZS 1000 Fazer mit 17000 Km Laufleistung. Bugspoiler, Miniblinker und andere Kleinigkeiten waren auch schon gemacht. Zu dem Spottpreis konnte ich nicht nein sagen. Leider zeigte sich in der folgenden Zeit, dass wie schon befürchtet weder Durchzug, Motorleistung, Höchstgeschwindigkeit noch das Fahrwerk wesentlich besser sind, als bei meiner RF 900. Vielleicht ein wenig homogener in den Kurven - aber die 10 Jahre Entwicklungsunterschied sind nicht wirklich stark zu spüren. Ärgerlich auch das miese Startverhalten und die unbequeme Beule im Tank (Beine passen nicht 100%ig).

Nach ein paar Übungskilometer genieße ich aber dann doch die durch die hohe Sitzposition extrem relaxte Fahrweise. Das Startverhalten besserte sich auch extrem, nachdem gutes Öl den Weg zwischen die Motorteile gefunden hatte

Mittlerweile sind FZS 1000 und ich gute Freunde geworden - nach ein paar Modifikationen finde ich sie sogar, trotz des hohen Gewichts, richtig fetzig. Pilot Power Reifen, Heckhöherlegung, eine nach hinten verlegte Fussrastenanlage, der neue Lenker und diverse Kleinigkeiten veränderten das Fahrverhalten um die richtige Portion Richtung Sportlichkeit.

Hier das vorläufige Ergebnis (Anfang 2008):

     

     

Naja, wie auch immer - vielleicht kommt doch noch mal nen Bike auf den Markt, welches alle meine Wünsche erfüllt:

Sporttourer / 1000ccm / ab 170 PS / unter 230 kg / ABS / Kat / bezahlbar.

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Gestatten: "MADASS 125"

Eigentlich gehöre ich hier nicht hin. Bin zwar offiziell nen´ Motorrad, aber meine 8 PS reißen jetzt so richtig nicht die Wurst vom Teller.

Dafür bin ich witzig in Design, Sound und Verbrauchkosten.

Ursprünglich als Mofa gebaut, wurde mir von Sachs nen 125er Motor eingepflanzt. Die Typen von Sachs haben doch tatsächlich TÜV dafür bekommen.

             

Als 50 Euro/Jahr Spass (Haftpflicht+Teilkasko) hab´ ich mir das mal gegönnt. Ein oder zwei Jahre damit im Nahverkehr rumgurken und dann an einen anderen Witzbold weitergeben.  ;->

              

 

Honda CBR1000rr (SC57)

Nachdem ich die Fazer und die Sachs verkauft hatte, habe ich aus Mitleid (;->) ne Fireblade 06er (SC57) bei mir aufgenommen. Bin vor Jahren mal ne ältere 1000er Fireblade gefahren - die war zwar ganz nett, hatte aber keinen Geist (gelogene 152PS). Dies hat sich über die Jahre anscheinend geändert !!!

Ich hab´ net schlecht bei meinen ersten Ausfahrten gestaunt, was aus der Fireblade geworden ist. Hat´ fast so viel Zug wie die Kawa 1000 08´ am Leib und passt trotz der kompakten Abmaße doch ganz gut zu meiner Körpergröße. Nach ein paar Tagen schon, sah´ ich dann leider immer öfter den Schaltblitz und ich hatte mich an die Leistung gewöhnt.

Hmmm... verdammt...

     

... aber macht nichts - die Leistung ist eh nur auf der Autobahn oder mal kurz beim Überholen auf der Landstraße relevant. Toll ist, dass sich alles noch in einem halbwegs sicheren Bereich bewegt. Nix wackelt oder versucht mich abzuschütteln.

Auch den bekannten Mangel der Lastwechselreaktionen kann man mit schleifender Kupplung umgehen. War ja auch nen´ Problem bei der RF900.

Mit den montierten Pilot Power fährt die Kiste sehr neutral und muss zu fast (s.u.) nichts gezwungen werden - so mag ich das!!!

Einzig der elektronisch geregelte Lenkungsdämpfer spricht mir viel zu früh an. Bei 80km/h merkt man den schon und auf der Autobahn wird ein Kurswechsel zum Kraftakt. So mal eben bei 160 von einer Spur auf die andere Spur swingen - bei allen bisher benutzten Böcken auch bei hohen Tempi kein Thema - ist nicht mehr und über 200 scheint das Vorderrad wie "festgetackert" !

Aktuell rasselt auch noch was an der Kiste und so richtig wohl ist mir auf der BAB bei 290 nicht.

Diverse Foren und Gespräche mit anderen Fireblade Besitzer festigen die Annahme, dass die rasselnden Geräusche bei vielen Maschinen bestehen, aber während der Folgezeit nicht zum Ausfall des Motors geführt haben. Nachdem auch bei der letzten Inspektion keine Ursache dafür gefunden wurde, muss ich mich wohl daran gewöhnen.

     

Mal sehen, ob das mit dem Dämpfer in der Stärke reduzierbar ist. Erstmal erfreue ich mich an der neuen Farbe - ORANGE ;-)

                 

 

Honda CBR1000rr (SC59)

Das BESSERE ist des GUTEN Feind.

Kürzlich hat sich die Möglichkeit geboten von der SC57 auf die SC59 umzusteigen. Da erst vor Kurzem die SC57 fertig geworden war und ich das ORANGE natürlich toll fand, bin ich nur mit verhaltenen Glücksgefühlen zur Probefahrt angetreten.

 

Eigentlich in der Farbe Schwarz/Gold fast so schlimm wie meine Lieblingsfarbe GRÜN, war ich fast schon wieder mit der SC57 auf dem nach Hause Weg. Doch die Probefahrt lehrte mich, dass alleine das bessere Fahrwerk schon den Umstieg Wert gewesen wäre. Dabei wollte ich eigentlich nur das ABS haben. Als dann ein kleiner Abstecher auf die Autobahn anstand, war klar, dass die SC57 in ORANGE leider nicht mehr nach Hause kommen würde.

  

Eigentlich hat die SC59 nur 6 PS mehr! Gefühlt sind das aber 30 PS oder mehr - gerade das Feuerwerk im 10000+ Drehzahlbereich produzieren erstmal richtig Respekt. Auch der Lenkungsdämpfer ist im unteren Geschwindigkeitsbereich nicht mehr so widerspenstig. Der eigentliche Kaufgrund (ABS) trat in den Hintergrund - besonders auf Grund der Tatsache, dass die ABS-Bremse sich eher ein wenig MASCHIG anfühlt und der wabbelige Druckpunkt eigentlich schon seit zehn und mehr Jahren so nicht mehr angetroffen wurde ;-<   !!!

     

Bremsen tut die SC59 bestens - aber wenn das ABS am REGELN ist, spürt man davon nichts! Wann also die Haftgrenze erreicht ist, kann ich nicht erfühlen - aber immer voll reinlatschen - dass geht beim besten Willen nicht. Mal sehen, wie sich das in der Praxis 2013 so entwickelt. Ein pulsieren im Bremshebel wäre für den Lernprozess sicherlich sinnvoller - sonst kann ich bald nur noch ABS Motorräder fahren (Altesackangst) ??? Beim Auto ist der Lerneffekt ja auch da und nach einer Weile ist es möglich schön an der Haftgrenze zu bremsen. Ich werde es sehen ...

 

... 2013 vorbei. Das dieses ABS kaum zu vernehmen ist, finde ich immer noch Scheiße - doch was soll´s - funktioniert wenigstens !!! Ich hör´ halt jetzt besser auf das Quieken und Jammen des Reifens beim Bremsen ;-> .

Motor und Fahrwerk machen immer noch ungebrochen Spaß.

Vor allem ist die Kiste sehr neutral (Pilot Power 3) und in fast keiner Situation muß irgend etwas erzwungen werden.

Sooooo mag´ ich das.

 

Honda CBR600F PC 31

... ich weiß schon was kommt - daher SC59 weitergegeben und ein ÜBERGANGS-BOCK angeschafft ...

OHNE geht´ irgendwie nicht ;-> ...

     

     

...und wer hätte es gedacht - 98 PS machen auch Spass. Jetzt kann ich mir vielleicht doch nen´ Charakter Motorrad kaufen...

... oder auch nicht - mal sehen.

 

BMW S1000rr

... da isses ... das Schlupf-Moped mit den passenden Attributen (210kg / 200PS / ABS / DTC / Kat) ...

        

Was aber sofort mir ins Auge stach, war dass schwule Gold am Bock.

   Ohne Scheiß - wer sagt denn, dass ein pickelähnliches Hervorstehen von golden eloxierter Gabel und Bremssättel gut aussehen.

Naja - die die Gabel hab ich ´schon mit selbstverschweissendem Silikonband umwickelt. Den Dämpferausgleichsbehälter am Heck ebenso.

     

Die Miniblinker (Billigscheiß) habe ich wegen der bei Tage nur schlechten Leuchtkraft gegen die Kellermann Extreme (2x1,5W LED) getauscht.

Sehen besser aus und wer jetzt mein Blinken nicht wahrnimmt ...       

Die Bremssättel habe ich geschliffen ...

... und nen Motorcover von GPRacing haben die Reste der Goldmarie verschwinden lassen.

Nen´ bissl´ schwarze Schriftzeichen ausgeplottet und fertig ist mein Spielzeug... ;->

              

Leider muss jetzt der Lotus öfter mal stehen bleiben.

Ich hab´ zwar ein paar km benötigt, bis ich die volle Leistung sinnvoll nutzen konnte, doch nun weiss ich wo die Grenzen sind und es ist eigentlich nur noch Spass angesagt.

        

Alleine schon das Beschleunigen bis in den vierten Gang mit ständig "luftigem" Vorderrad ist jetzt die reine Freude - dank der Helferlein kann man sich ohne Todesmut an die Grenze ranwagen und lernt was dabei. Andere Sicherheitssysteme, welche unmerkbar eingreifen, machen diesen Lerneffekt nicht möglich.

Bequem ist die 1000er allerdings nicht sonderlich --- aber wen juckt´s --- für ein bis zwei Tankfüllungen reicht´s !!!

Ist allerdings ein reiner Egobock - nur frisch verliebte Frauen (in den ersten drei Monaten) kann man vielleicht mal drauflocken ;->

Das schmale Heck sollte auch beachtet werden.

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Endlich habe ich meine Lackierkabine mit G3 + F5 Staubfilter im Keller in Betrieb genommen und das BLAU entfernt.

Diverse Plastikteile sind in 2K Mattschwarz lackiert worden.

        

Der orangene Lack ist nen´ Lamborgini Perl-Metallic-Lack und wird in insgesamt  9 Schichten aufgebracht.

(   3 x Vorlack |  4 x Effekt-Perl-Metallic-Lasur |  2 x Klarlack   )

Nur wer supergenau hinschaut, wird die Kleinstmacken entdecken, welche ich trotz diverser Probelackierungen "reingezaubert" habe.

        

An zwei Kanten ist die Lasur nicht 100% blickdicht. Die Klarlacknasen habe ich alle auf nem selbst gebauten Dremel-Aufsatz

mit 1500 / 2000 / 3000er Papier nass plangeschliffen und poliert. Ebenso die diversen Staubeinschlüsse.

Qualitativ ist zu dem Lackergebnis zu sagen, dass er sich von dem professionellen erstellten Ergebnis meiner Honda SC57 nicht unterscheidet.

Ich bin also selbst seeehr zu frieden. Durch die angelernten Lackierkenntnisse sehe ich späteren Steinschlagmacken gelassen entgegen.

 

Ganz neben bei...

 

... das Teil ist wohl bis dato das GEILSTE, was ich in Sachen Moped je gefahren bin.

Handlich, leicht, stark und gut beherrschbar - das ist eine Mischung, die mir gefällt.

Mit den neuen Reifen M7rr hat sich ein neutrales Fahrverhalten eingestellt.

200PS / ABS / DTC / 210kg - das ist eine tolle Mischung.

Mit einem besseren Gefühl bin ich nie "flott" *hüstel* gefahren.