SUPER SEVEN (ein außergewöhnliches Hobby) „Kinderkrankheiten“
Wie ich Stück für Stück das Auto wieder demontierte und neu aufbaute
1) Hydraulische Kupplungsbetätigung ... ging immer wieder kaputt - nach dem Umbau auf Seilzug-Kupplung hielt die länger, riss aber auch nach kurzer Zeit. Dabei war es doch so einfach. Hätte man mal nach der Ursache gesucht und nicht nur die Beseitigung der Symptome betrieben, wäre das Problem längst vom Tisch. Eine popelige 5mm Schraube an einem dünnen Alublech befestigt sollte das Überdehnen (treten) der Kupplung verhindern - war leider beim ersten Fahren schon krumm und dann weg gebogen. Wurde aber vom Fachmann nicht erkannt. Also hatte ich mich der Sache selber angenommen. Einfach nur ne passende Schraube nebst passender Pedalrückholfeder verbaut und der Kupplungszerstörungsmechanismus war gebannt. Leider rutschte in der Folgezeit der Seilzugnippel ein paar mal aus der Führung, was aber mit einer weiteren Schraube behoben war. Kosten: 5 Euro und dreckige Finger - ich werd´ komplett irre... (deswegen 3 x beim Händler gewesen)
2) Motor hat nicht die angegeben Leistung ... von 220KW. Dreimal zum Nacharbeiten abgegeben - doch die Firma … Zauber-Tuning war unfähig den an Rush einbaufertig gelieferten Motor mit Geist zu versehen. Bekannt war mir, dass die gelogenen 300 PS durch reines Chiptuning nicht ganz erreicht werden, aber mindestens 50PS mehr als die Basis war eigentlich schon vor 15 Jahren kein Problem. Dafür hörte ich immer traurigst selbstbeleidigende Geschichten und eigentlich hatte ich mich schon damit abgefunden, als ich den Tipp mal bei … Viktor   Günther vorbeizufahren bekam. Nach langer dortiger Standpause musste ich herausfinden, dass die einzige Person im Betrieb mit dem passenden Wissen für Turbo- Cosworth-Motoren und deren Steuerung nicht mehr dort arbeitete. Anstatt die Motormanagmentsoftware auszutauschen, wollte man mir alles komplett neu machen. Zusätzlich war dort eine Neuprogrammierung des Steuergerätes nicht möglich, da Zauber Tuning das Passwort nicht rausrückte - was ich auch einen "besonders" feinen Zug fand, wenn es denn überhaupt stimmte. Zum Dank funktionieren jetzt Blinker und Fernlicht nicht mehr, was natürlich schon so war, als ich die Kiste abgegeben hatte. Komisch nur, dass diverse Kabel überbrückt wurden. Ebenso hatte man beim Basteln das Benzinpumpenrelais gehimmelt und dann einfach ne´ direkte Leitung vom Zündungsplus an die Pumpe gelegt die läuft jetzt also immer, sobald nur die Zündung an ist und nicht erst, wenn man wirklich starten will. Auch die falsche Belegung des Warnblinkschalters hatte seine Wirkung - ging nicht mehr! Na danke - was für Nullen!!! Also abgeholt... und zum Nächsten gefahren… Post-Motorsport kümmerte sich jetzt drum. Laut Webseite ein Profi seines Faches. Tja Geist hat die Kiste jetzt - doch leider vergaß man den Kofferraumdeckel richtig zu befestigen - dieser landetet dann bei 150 auf der Autobahn. Auch war die ursprüngliche Lambdasondenöffnung nicht fest verschlossen worden (Stopfen verloren). Schrauben fehlen bzw. waren schief in Armaturenbrett ein gedreht (Carbonamaturenbrett beschädigt). Das Steuergerät wurde nicht befestigt und flog von einer zur anderen Seite. Die Lichtmaschine wurde nicht getauscht - aber bezahlt! Nur der Regler für 30 Euro wurde getauscht - welcher aber schon wieder am kaputt gehen war - übrigens der Grund, warum die Lichtmaschine und nicht wieder nur der Regler getauscht werden sollte. Die kommende AU habe ich auch nicht bestanden, da die Lambda-Regelung nicht im Steuergerät programmiert war. Auch wurde weiterhin darauf geachtet, dass die Kiste wieder mal um Klassen verranzter zurück kam, als ich Sie abgegeben hatte. Kein Wunder, dass diese Leute Schwierigkeiten haben weiterhin Kohle mit ihrem Beruf zu verdienen. Macht halt keinen Sinn ein Problem zu beheben und zwei andere zu produzieren. Jetzt hatte ich nun wirklich die Schnauze voll von lieblosen Arbeiten. Nicht ein einziger von diesen Schraubern war in der Lage die Probleme vollständig zu beheben. Immer gab es extreme NACHWEHEN. Also entschied ich alle benötigten Bauteile und entsprechendes Wissen zu sammeln und auch hier selbst Hand anzulegen. Und siehe da - das ist doch alles nicht so schwierig - traurig, dass die Fähigkeiten der meisten Schrauber nicht weit über meinen angelernten Hobbykenntnissen zu liegen scheinen. Ich will gar nicht zu sehr in Detail gehen, aber ich kann euch sagen, dass hinter jeder Klappe, Verkleidungsöffnung oder Schraube ÜBERRASCHUNGEN versteckt waren, die nur eine Bezeichnung kennen. PFUSCH !!! Also anstatt die o.g. Probleme zu beseitigen, wurden die gestellten Aufgaben immer mehr. Im Nachhinein bin ich aber froh darüber, da ich jetzt alles selbst machen kann und das Ergebnis meiner Bemühungen ist mindestens "Vertrauenswürdig". Heil froh, dass ich auf die meisten Dienstleistungen von "Profis" nicht mehr angewiesen bin. Und von Teileverkauf kann man bekannterweise heutzutage nicht mehr reich werden. Aber wer solche Arbeit abgibt - aus welchen Gründen auch immer - der ist SELBST SCHULD !!!
3) Schalthebel abgebrochen. ... bei näherer Betrachtung war der gekürzte Schaltstock gerade mal an einer Seite angeschweißt worden. Eine umlaufende Naht, um das Unterrosten und Abhebeln zu verhindern war wohl zu viel Arbeit. Meine vom rostigen Grat aufgerissene Hand hatte Lust wo reinzuhauen. Also Stock ausgebaut, entgammelt, schön rundherum angeschweißt, lackiert (schützt vor Rost - hab´ ich mal gehört) und wieder eingebaut - fertig. Haben zu zweit (danke Johannes) am Schraubstock dran rumgezogen - das reißt nicht mehr *lächel*
4) Mehrfach sind mir die Kotflügel … ... mit Carbonhalter so bei 200 km/h am Ohr vorbei geflogen. Trotz Beteuerungen der Hersteller (siehe IG Forum) war das einfach zu instabil. Klar Praxis zählt nicht - Carbon ist stärker als Stahl blablabla seltsam, dass nach dem Umbau auf Stahl das Problem dauerhaft gelöst war. Bei näherer Betrachtung, war genau die Nichtsteifigkeit der Halter das Problem. Über starke Bodenunebenheiten gefahren, ditschten die vorderen Kanten der Kotflügel auf den Reifen auf. Je nach Stellung der Reifen, fädelte der Kotflügel in die Profilrillen ein und wurde so brutal ausgehebelt - so auftreffend würden auch die Stahldinger verbiegen - sind jedoch trotz aller Unkenrufe viel steifer, als die Carbonteile. Zwar wiegen die weniger - aber ein Kotflügel im Gesicht - kommt irgendwie … echt scheiße uncool.
5) Dem Frontdiffusor ... erging es genauso - in Carbonbauweise - innen mit Hartschaum ausgeschäumt. Da war er auch schon weggeraspelt. Also auch da schön in bekannter GFK-Bauweise nen neuen Frontflügel montiert - und siehe da - seit dem keine Probleme mehr. Einzig die innen unverstrebte Bauweise wurde am Befestigungspunkt mit 2K Kleber stabilisiert und die hohlen Aluhalter mit Alu/2K Kleber Mixtur (Gruß an an Berndt und Johannes) verstärkt. Hält bombenfest.
5a) Der Heckdiffusor ... wurde leider nur mit M5 Hülschen im GFK montiert. Es dauerte also nicht lang, bis sich die ganze Konstruktion lockerte und schlaff (trauerweidenmässig) herunter hing. Auch hier war die Problemlösung denkbar einfach. Edelstahlgewindestange gekauft, durchgängig verschraubt und Aluverstrebungen verbaut. Das Gewicht des Autos hat sich zwar um mindestens 300 Gramm erhöht *prust* aber jetzt könnte wenigstens theoretisch der Fahrtwind endlich auch für ein wenig Anpressdruck (wenn er denn tatsächlich relevant vorhanden ist) sorgen.
6) Hohe Wassertemperaturen ... bei Stadtfahrten habe ich Mittels Umdrehen (um 180° !!!) des Ventilators beseitigen können - der hatte nach vorne weg gepustet. Schade, dass er bei 40-60 km/h in etwa die gleiche Kraft hatte, wie der Fahrtwind - also eine Kühlung bei Stadtfahrten nur extrem bedingt statt fand. ;->
7) Die Öltemperatur ... war auch immer erheblich hoch, bis Jörg Glauner von Rush mir nen Luftleitblech gebaut hat, welches die Luft nun unter dem Wasserkühler abgreift.
8) Lichtmaschine läd´ nicht immer Der Regler schon wurde schon mehrfach getauscht. Nach ner Weile bekam ich aber immer wieder das gleiche Problem - die Batterie wurde nicht mehr aufgeladen. Eigenmächtig habe ich die Lichtmaschine nebst "Spannungsspitzenvernichter" dann selbst getauscht - und siehe da, es geht und ist nie mehr aufgetreten.
11) Nockenwellenzahnriemen von ... dem aus der Kurbelwellenentlüftung ausgetretenen Öl völlig versaut. Daher vorsichtshalber bei Ford mit der leicht undichten Wasserpumpe provisorisch austauschen lassen.
12) Ölrücklauf vom Turbo ... neu gekauft und mit temperaturfester Paste montiert - sabbert auch nicht mehr !
13) Stack Multifunktionsdisplay bei 4000km defekt ... Austausch auf Kulanz - Wartezeit 1 Saison. Ärgerlich, aber seit dem keine Probleme mehr damit.
14) Kennzeichenhalter klappern und biegen bei Speed weg Fette Aluhalter, ordentliche und unvergammelbare Gewinde und Gummipufferung verbaut. Jetzt ist das Kennzeichen ohne 2h Schrauberei demontierbar und montierbar - klappert und verbiegt sich nicht mehr.
15) POP OFF Ventil ... öffnete wann es Lust hatte - teils sogar vor erreichen der Ladedruckgrenze. Neues Ventil eingebaut - Kiste wie verwandelt - die Probleme mit der unterschiedlichen Leistung sind behoben. War einen Begleiterscheinung des Problems Nr.: 2 , welche aber nicht Ernst genommen wurde - bin halt doch nur nen Spinner, der sich das die ganze Zeit nur eingebildet hat. Wenn ich die Probleme meiner Kunden so angehen würde, wären wohl 80% aller Fehler nicht lokalisierbar!
16) Benzinschläuche ... für Einspritzmotoren stehen ständig unter Druck (3 Bar) - nicht, das die z.T. verbauten Schlabber-Schläuche nicht funktionieren, aber dickere Schläuche geben nen besseres Gefühl. Nach ein paar Jahren sollte man die Schläuche auch mal austauschen, was sukzessive auch gemacht wird.
17) Dichtungen ... für Abgashosenrohr auf der Einlass und Auslassseite fehlten komplett. Angeblich gibt es keine - hab´ aber was gefunden. Die nicht lieferbaren Dichtungen schnitt ich mir aus dünnem Kupferblech selbst und siehe da der zeitweise wahrnehmbare Abgasgeruch ist bis dato nicht mehr aufgetreten!
18) Allgemeine Unordnung ... beseitigt. Dazu gehören alle Kabel und Leitungen im Motorraum ordentlich verlegt und angegammelte ausgetauscht. Komplette Elektrik rausgerissen und sauber sortiert wieder eingebaut. Benzinpumpe und Filter aus der Bodennähe nach oben gebunden. Batterie ausgetauscht. Alle Schalter und Leuchten ausgetauscht. Neues Carbondashboard gebaut. Neue Carbon Tunnelabdeckung nebst ordentlichen Schaltsack + Aluring verbaut. Neue Haubenhalter besorgt. Sitze in Ordnung gebracht. Ventildeckel sandgestrahlt. In Kürze werden noch die Steinschläge beseitigt, die vordere Radaufhängung neu lackiert und neue Buchsen nebst Schutzgummis verbaut.
9) Kurbelwellenentlüftung nicht ... montiert - kompletter Motorraum mit Öl versaut. Dann von Jörg Glauner ne alte Öldose reingebaut bekommen, welche jetzt durch nen ordentlichen Alu-Catchtank ersetzt wurde und siehe da, es bleibt alles SAUBER.
9a) Ventildeckeldichtung sabberte ... vor sich hin - klar, wenn die demontiert wird (nach Service) und nur noch fragmentweise vorhanden ist, dass das nicht mehr optimal abdichtet. 28 für ne neue Dichtung und passende Montagepaste gekauft - jetzt STAUBTROCKEN !!!
10) Ladeluftschlauch löst sich ... häufig. Besonders gerne, wenn die volle Leistung benötigt wird (überholen). Sehr unwitzig, wenn dabei auf einmal nur noch 50 PS anstatt der vollen Leistung bleiben und ein entgegenkommender Laster immer größer wird. Dabei bat ich doch explizit darum, dass die Kiste nicht durch den gleichen Pfusch wie beim Vorgängerauto, mein Leben kosten soll. Zweite V2A-Schelle (12 €) montiert - und OK - nie wieder aufgetreten. So billig kann das Leben sein.
Am besten gleich den Super Seven von Grund auf selber bauen !!! Die Schrauberkünste der meisten gewerblichen Sevenprofis ist mehr als dürftig. Preis, Leistung und Ausführung passen nicht zusammen. Immer wurden zur Reparatur auch ein oder zwei "natürlich schon vorher vorhanden gewesene" Defekte dazu produziert. Von den optischen Mängel, die über die Jahre entstanden, habe ich nicht einen einzigen selbst verschuldet !!! Aber beseitigen darf ich diese natürlich auf meine eigenen Kosten. Nur gut, dass ich mittlerweile fast alles SELBST machen kann...
Wer nun ein wenig Blut geleckt hat (oder völlig ABGETÖRNT ist), sich traut und/oder Fähigkeiten besitzt, ohne aktuelle Fahrkrücken (ESP / ABS / TC) Auto fahren kann und einen zweiten *hust* ...ührerschei... ;-> besitzt, sollte sich mal bei... ... www.seven-ig.de oder www.seven-mania.com umsehen.
Die Moral von der Geschicht´:
19) Motor überholen lassen (Ford Händler !). Da am Zylinder 4 wegen Dichtmittel in der Ölbohrung der Lagerschalen Material abgetragen wurde, gab´ ich den Motor zum Überarbeiten weg. Mit eine Empfehlung eines Bekannten fuhr ich zum Ford Vertragshändler Sauer nach Aschaffenburg, welcher auch Spezialist für Ford-Motorüberholungen war. Jedoch schon die Anlieferung des Motors war ernüchternd. Argwöhnisch beobachtete mich der Älteste der Sauer Familie, als ich auf den Hof fuhr. "Hier könne ich nicht parken" - sollte wohl "Guten Tag, lieber Kunde" heißen. Na … was soll´s, ich war ja gleich wieder weg. Leider gab´es sowohl bei der Angebotserstellung, als auch bei der Rechnungsstellung erhebliche Pausibilitätsprobleme. Es wurden Teile berechnet, welche in meinem Motor nicht verbaut waren. Gerne korrigierte man nach mehrmaliger Anmahnung die monierten Phantomteile - der Rechnungsbetrag blieb aber der Gleiche! Der abgezogene Betrag wurde einfach auf die Arbeitszeit umgelegt. Dann sollen die doch einfach sagen, dass die Summe X fällig ist, unabhängig vom Umfang des Auftrages. Aber so ist das einfach nur Betrug. Auf diesen Missstand hingewiesen, wurde einfach nicht reagiert. Scheint wohl eine Routinevorgehensweise gewesen zu sein. Dazu schleppte sich die Fertigstellung des Auftrages trotz aller Versprechungen über ein halbes Jahr hin. Leicht angepisst holte ich den Motor nach Fertigstellung ab. Mechanisch sah das erstmal gut aus!
Leider lief´ der neu gemachte Motor nach dem Einbau erst mal gar nicht. Selbstkritisch suchte ich den Fehler bei mir. Durch Verdrehen des Verteilers sprang die Kiste zwar nach langem Anlasserrödeln an, rauchte aber und die Wassertemperatur war zu hoch. Ich kam´ so nicht weiter - wollte auch nix kaputt machen - also ganze Kiste zurück zum Sauer. Als ich den Alten wieder rumschleichen sah, hätte ich schon wieder kotzen können. Hat der nix zu schaffen? Kaum hatte ich den Gedanken ausgedacht, gab´s wieder die Begrüßung vom Sauerältesten - nee nee, so kann man seine Kunden auch loswerden. Da ich länger warten musste, hab´ ich gesehen, was der Sauer-Älteste so macht. Seine Angestellten anpissen und rumnörgeln konnte er ganz gut. Die Gesichter der Angestellten sprachen Bände. Wo er war, wollte kein anderer sein ;-> Zurück zum Motor. Leider konnte man in der Folgezeit keinen Fehler feststellen. Der Motor startete zwar besser und rauchte nicht mehr, jedoch war die Wassertemperatur weiterhin sehr hoch und zusätzlich gab´ es über 4000 Touren Fehlzündungen. Mehrfache versuchte ich den Mechaniker telefonisch zu erreichen, der wurde aber von einem anderen Sauer abgeschirmt. Diverse Fragen wurden einfach falsch beantwortet. Grundzüge der Turbotechnik waren wohl nicht bekannt. Zum Glück bekam ich bei einem weiteren Besuch dort den Mechaniker zu Gesicht. Der wusste dann erheblich mehr – zumindest schien er in der Mechanik fit zu sein. Aber gerade die FORD Cosworth Technik ist wohl komplett nicht deren Ding - die Sensorik, die Arbeitsweise des Steuergerätes und die Schutzmechanismen des Turboladers waren gänzlich unbekannt. Tja - im Büro oder beim stumpfen Auslesen des Fehlerspeichers kommt man vielleicht bei neueren Fahrzeugen mittelmäßig gut weiter, aber hier gibt es keinen Fehlerspeicher! Wissen war angesagt - aber woher nehmen! Immer wieder beobachtete ich auch bei anderen Werkstätten die gleiche Vorgehensweise. Symptome anhand der per OBD Schnittstelle ausgelesenen und nach Anleitung austauschen. Die Ursache blieb häufig genug im Dunkeln und ich musste lange Wege gehen, damit Probleme ursächlich gelöst wurden. Von Doppelzahlungen mal ganz abgesehen, frage ich mich, für welche Leistung man eigentlich noch diese horrenden Stundensätze bezahlen soll? 100 Euro und mehr sind heute ja eher die Regel, als denn die Ausnahme. Bei dem Beträgen, die man selbst einnimmt, sehr schwer zu verstehen. Also gab ich wenigstens noch TÜV und ASU in Auftrag, bevor die Saison ganz sinnlos vorbei war und ich erst im nächsten Jahr hätte mit Verspätung zum TÜV fahren können.
Bei der Abholung musste ich mir schon wieder den Sauerältesten antun. Er wollte, dass ich mit dem Hänger außerhalb des Firmengeländes parke. Ich parkte missmutig um und ging zum Bezahlen. Kurz vor der Geldübergabe kam der Sauerälteste wieder rein und wies mich darauf hin, dass ich auch dort nicht stehen kann. Mit der Ansage, dass ich gerade noch bezahle und dann weg sei, war er nicht zufrieden - verschwand´ fluchend in einem Büro. Die Rechnungsdame versuchte die Rechnung zu schreiben, wurde jedoch vom Sauerältesten unterbrochen. Sie solle mal in Büro kommen, er müsse was diktieren oder so. Das Sie mich gerade bediente, war ihm egal. Da platzte mir der Kragen - vor versammelter Mannschaft teilte ich ihm mit, welchen Eindruck ich bei meinen Besuchen erhalten habe und was ich darüber denke. Bei dem Streitgespräch kam heraus, dass er zwar am ältesten von allen Sauers aussah, aber nicht der Senior-Chef war, auf dem die positive Empfehlung meines Bekannten basierte. Der hatte sich zur Ruhe gesetzt. Leider kam ich um die passenden Worte nicht herum. Man konnte deutlich erkennen, dass er es schon Jahrzehnte lang nicht mehr gewohnt war Kritik zu erhalten. Dabei verkniff´ ich mir absichtlich aktive Beleidigungen. Dennoch versuchte er mit „dicker Maxe“ Manier mich zum Schweigen zu bringen das funktioniert bei mir „leider“ überhaupt nicht. Die entsprechenden harten Worte folgten flüchten konnte er jetzt nicht mehr, da sich wegen der lautstarken Unterhaltung Zaungäste einfanden. Also durften seine Untergebenen miterleben, wie ich die Drecksau auseinander genommen hab´. Da ich nicht einer seiner Abhängigen war, musste er sich alles anhören, was ich abzuladen hatte ;-> ! Ich zahlte und ging mit der Gewissheit, hier nicht noch mal mein Geld zu lassen. Zwar dankten mir zwei Mitarbeiter, dass mal jemand dem "Chef" die Meinung gegeigt hatte, aber dass auch deren eigene Arbeitsweise sich längst in ähnlicher Art angepasst hatte, war denen nicht bewusst. Wieder zu Hause angekommen: Nachdem ich alle Sensoren und Akuatoren in Versuchsaufbauten einzeln getestet hatte, waren keine Funktionsstörungen gefunden worden. Auch Steuergerät und komplette Verkabelung konnte ich 100%ig durch Austausch ausschließen. Einzig der mit einer Welle tief im Motor verbundene Phasensensor konnte auf Korrektheit nicht geprüft werden. Da die Sauers angeblich diese Welle nicht verändert hatten (ich hatte extra nachgefragt) habe ich den Aufwand gescheut, die halbe Kiste noch mal abzuschrauben. Hätte ich das mal früher getan! Er war um zwei Zähne versetzt! Das Steuergerät konnte so nicht erkennen, wann welcher Zylinder zu zünden war. Wenn´s mal gelang blieb der Motor an und lief völlig rund, jedoch nur bis ca. 4000 Touren! Der Trick, warum trotz falscher Einstellung der Motor startete, ist die Steuergerät-Analyse des vom Anlasser verursachten Spannungsabfall wegen unterschiedlicher Belastung durch die Luftkompression im Zylinder. Funktioniert allerdings nur mit perfekt geladener Batterie, daher nur am Anfang der Startversuche. Jetzt mit korrigierter Stellung der Welle, geht die Kiste natürlich immer und nach ner halben Sekunde an. Das Problem mit der Fehlzündung ist weg, Motor dreht gerne über 4k, Rauch entsteht nicht mehr und nach Entlüftung des Wasserkreislaufs ist auch die Wassertemperatur wieder normal. So gut ist der Motor noch nie gelaufen! Was für VERSAGER... … schöne Grüße an das Autohaus Sauer.